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Plastikvermeidung - Kennen Sie die sieben Rs?

Sieben Schlagwörter mit gleichem Anfangsbuch­staben sind schön prägnant. Hier präsentieren wir ausnahmsweise sieben englische Begriffe, die jedem, der sie beherzigt, dabei helfen können, seinen persönlichen Müllberg zu verkleinern.

Hände halten Glas- und Plastikflaschen (Foto: photka/Shutterstock)

Innerhalb von zehn Jahren ist der Abfall aus Plastikverpackungen wie PET-Flaschen, ­Folien und Bechern in Österreich um rund 30 Prozent auf mehr als 300.000 Tonnen jährlich gestiegen, warnte Greenpeace ­unlängst in einer Aussendung. Laut der Umweltorganisation führt an einem Pfandsystem und mehr Mehrweg im Getränkesegment kein Weg vorbei. - Was jeder von uns jetzt schon tun kann, um weniger Plastikmüll zu verursachen:

  • Replace/Ersetzen: Anstatt Wasser­flaschen aus Einwegplastik zu kaufen, verwenden Sie doch lieber wiederbefüllbare Trinkflaschen aus Edelstahl oder Glas.
  • Reduce/Verringern: Weniger ist mehr. Überdenken Sie Konsumentscheidungen auf ihre tatsächliche Notwendigkeit: Brauche ich das wirklich?
  • Reuse/Wiederverwenden: Schmeißen Sie Plastiksackerln nicht gleich weg. Basteln Sie aus Plastik­flaschen zum Beispiel kleine "Gewächshäuser".
  • Rethink/Überdenken: Braucht alles, was wir kaufen, immer eine neue Ver­packung? Oder gibt es Nachfüll-Optionen, z.B. bei Waschmitteln, Eiern oder Getreide?
  • Refuse/Streiken: Sie finden die globale Plastikflut inakzeptabel? Tun Sie es kund, z.B. auf einer Demo. Verlangen Sie im ­Handel nach Alternativen.
  • Recycle/Mülltrennen: Es ist je nach Gemeinde unterschiedlich, was in den Gelben Sack bzw. in die Gelbe Tonne gehört. Erkundigen Sie sich und recyceln Sie richtig.
  • Repair/Reparieren: Auch beschädigte Plastik-Utensilien können repariert werden. Probieren Sie es aus, z.B. bei Spielzeug oder Haushaltsartikeln.

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Nicht verteufeln

Man sollte das Plastik jetzt nicht so verteufeln, schließlich hat es uns ja viele Jahre sehr gute Dienste geleistet. Allein die Plastikflasche hat nicht ohne Grund so einen Siegeszug angetreten, weil sie doch um vieles leichter ist als die Glasflasche. Davon spricht aber heutzutage niemand mehr. Man fürchtet sich schon, das Wort Plastik überhaupt auszusprechen. Und auch für manch andere Sparten wird das Plastik nach wie vor nicht wegzudenken sein! Dass manche unbedarften Ignoranten das Plastik ins Meer werfen, dafür kann das Plastik ja nichts.

Es ist gut, dass die Einweg-Plastiksackerln weitgehend reduziert werden. In Kosmetika und Hygieneartikeln z.B. brauchen wir wirklich kein Plastik. Ich als „Laiin“ kann mir überhaupt nicht vorstellen, wofür das gut sein soll. Jetzt anzufangen, die Plastiktrinkhalme gegen andere auszutauschen, ist meiner Meinung nach ein absoluter „Schmarrn“. Die machen das Kraut wirklich nicht fett.

Was mich aber sehr ärgert, sind die „Einteilungen“ in Keks- und Bonbonschachteln, damit jedes Kekserl und jedes Bonbon ein eigenes „Betterl“ hat. Ein Rand rundherum würde leicht genügen, ansonsten könnte man diese Schachteln lückenlos füllen. Der Kunde muss es ja sowieso zahlen, aber dann zahlt man doch lieber für den genießbaren Inhalt und nicht für die Einteilung. Daran kann man gut sehen, wie viel Einfluss die Verpackungsindustrie noch immer hat.

Elfriede J.
Innsbruck

Plastikfrei ist möglich

Es ist richtig, wenn behauptet wird, dass es noch kein schlüssiges Konzept für plastikfreies Einkaufen gibt. Ein Lebensmitteleinkauf fast ohne Plastik ist allerdings jetzt schon möglich. Ich würde einen Besuch in einem Unverpacktladen oder auf einem Wochenmarkt empfehlen. Das Sortiment an frischem Obst und Gemüse ist groß und auf Hygiene wird streng geachtet. Die Ware kann in die mitgebrachte Verpackung genau nach der benötigten Menge eingefüllt werden.

Sensible Ware wird oft in Pfandgläsern angeboten, z.B. gesalzene Erdnüsse. Warum sollen in Zukunft in solchen Gläsern nicht auch Beeren und aufgeschnittenes Obst angeboten werden? Am besten in einheitlichen Gebinden, die in allen Lebensmittelmärkten angeboten und zurückgenommen werden. Auch an der Wurst- und Fleischtheke kann bei den großen Lebensmittelhändlern mit dem eigenen Transportgeschirr eingekauft werden. Das Konzept ist hygienisch einwandfrei. Auch Öle, Essig und Sirup lassen sich wunderbar in Flaschen nachfüllen, derzeit allerdings nur im Feinkosthandel.

Bei Plastik gibt es nichts zu beschönigen, das hat nichts mit Bashing zu tun. Der Plastikmüll ist weltweit ein riesiges Problem und muss umgehend drastisch reduziert werden. Die einzige wirkliche Alternative ist Mehrweg. Wir Konsumenten sind gefordert, auf ökologischen Konsum zu achten. Vor allem aber die Politik muss die passenden Rahmenbedingungen schaffen, die einen umweltbewussten Lebensstil quasi unausweichlich machen.

Martin M.
Dornbirn

Waschmittel & Co

Immer wieder lese ich von Plastikverpackungen, aber niemand spricht davon, dass Putz-, Waschmittel, Zahnpasten, Schuhcremen, Hautcremen und vieles mehr in Plastik verpackt wird. Was ist mit diesem Plastik, das letzen Endes auch irgendwann im Meer landet? Putz- und Waschmittel sind in Pulverform, in Karton verpackt, nicht nur effektiver, sondern auch umweltfreundlicher.

Hildegard E.
Kapfenberg

Verpackungsgrößen

Es könnte auch viel Müll vermieden werden, wenn die Verpackungsgrößen dem tatsächlichen Inhalt entsprechen würden. Inzwischen ist bei sehr vielen Produkten die Verpackung doppelt so gross, als sie sein müsste, nur um den Kunden zu täuschen.

Cornelia Sp
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